Wir sind die Spezialisten für Sklerallinsen im Norden Deutschlands
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Besonderheiten einer Sklerallinse
Sklerallinsen gehören zur Familie der formstabilen Kontaktlinsen.
- Eine Sklerallinse berührt nicht die Hornhaut, sondern liegt auf der Sklera (Lederhaut) des Auges auf.
- Sie überbrückt den für den Stoffwechsel wichtigen limbalen Bereich, den Übergang von der Hornhaut zur Sklera und Bindehaut.
- Diese Region beherbergt Stammzellen für wichtige Schichten der Hornhaut und ist für deren regelmäßige Zellerneuerung nötig.
Vorteile von Sklerallinsen
Durch die Überbrückung mit der Sklerallinse kommt es zu einer Entlastung der sensitiv empfindlichen Stellen und der Träger empfindet dies als ein komfortables und angenehmes Gefühl.
Des Weiteren kann oft eine bessere stabile Sehleistung mit Sklerallinsen erreicht werden, als es mit anderen Korrektionsarten an Kontaktlinsen möglich wäre.
Aufbau einer Sklerallinse
Die Sklerallinse ist in 3 Zonen aufgebaut
Je nach Hersteller sind die Rückflächen geometrisch unterschiedlich gestaltet. Grundlegend werden diese in 3 Zonen eingeteilt.
- Die zentrale optische Zone dient in der Vorderfläche zur Korrektur des Sehfehlers. Auf der Rückfläche wird die Kurve möglichst so gewählt, dass sich die Linse der Hornhaut nähert, aber keine Stelle berührt und eine gleichmäßige Tränenfilmdicke erzeugt.
- Mit Hilfe der Übergangszone wird der limbale Bereich der Hornhaut überbrückt, so dass die Sklerallinse erst in der äußersten Zone,
- der Auflagezone auf der Sklera, also dem weißen des Auges aufliegt.
Anwendungsfälle der Sklerallinse
Wiederherstellung der Optik des Auges
- Im Allgemeinen kommen Sklerallinsen dann zum Einsatz, wenn kein verträgliches Sitzverhalten mit kleineren Kontaktlinsen erreichbar ist oder diese keine stabile Sehleistung gewährleisten können.
- Die Sklerallinse spielt ihre Vorteile aus bei Ektasien, wie dem Keratokonus, der Pelluciden marginalen Degeneration (PMD) oder dem Keratoglobus und anderen sekundären Keratektasien.
- Zudem kommen sie zum Einsatz bei Verkippungen oder Stufen in der Hornhaut, die zum Beispiel nach einer Keratoplastik oder nach Einsetzen von Intacs vorkommen.
- Eine andere Indikation für Sklerallinsen zur visuellen Rehabilitation sind Hornhauttraumata. Augen mit starker Vernarbung und gravierenden Unregelmäßigkeiten der Hornhaut infolge eines Traumas können mit Hilfe von Sklerallinsen eine ausgezeichnete Sehleistung erzielen.
Schutz des Auges
- Ebenso wird die Sklerallinse als therapeutische Sehhilfe bei pathologisch trockenen Augen, wie beim Sjörgen Syndrom oder Graft-versus-Host-Desease (GvHD), eingesetzt, um die Augenoberfläche konstant befeuchtet und geschützt zu halten.
- Gleiches gilt bei der Fazialis Parese, Neurotrophen Keratopathie (NK), dem Steven-Johnson-Syndrom und der Keratopathie Filamentosa.
- Weiter könnten Sklerallinsen bei Lidfehlstellungen, wie Lagophthalmus oder Trichiasis, eingesetzt werden.
Mögliche Einschränkungen
Bei Verträglichkeit und gutem Sitzverhalten von kleineren formstabilen Kontaktlinsen, sollten diese bevorzugt werden.
Ein Tränenaustausch unter der Sklerallinse, wie es bei herkömmlichen Kontaktlinsen der Fall ist, findet nicht statt.
- Es kommt zu einer Ansammlung von Stoffwechselprodukten unter der Linse.
- Dies kann zu einer Trübung der Flüssigkeit zwischen Linse und Hornhaut führen.
- Zudem ist die Sauerstoffversorgung im Vergleich zu anderen Kontaktlinsen reduziert.
Durch die Linsengeometrie und deren Dicke, sowie dem Flüssigkeitsdepot unter der Kontaktlinse hat der Sauerstoff einen längeren und erschwerten Weg zur Diffusion in die Hornhaut.
Insgesamt können dadurch die Tragezeiten im Vergleich zu anderen Kontaktlinsenversorgungen reduziert sein.
Beim Tragen von Sklerallinsen ist immer eine regelmäßige intensive Betreuung eines erfahrenen Kontaktlinsenanpassers erforderlich. Nur so kann die Verträglichkeit geprüft werden.